So treibt man Ahnenforschung in Belgien

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So treibt man Ahnenforschung in Belgien
Bron: Needpix, Brussel, Plaza

So treibt man Ahnenforschung in Belgien

Manche Deutsche haben Vorfahren in Belgien, insbesondere Deutsche aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Zwischen Belgien und diesen beiden Bundesländern gab es viel Grenzverkehr. Obwohl in manchen Bundesländern Niederländisch unterrichtet wird, sprechen viele Deutsche kein Niederländisch. Falls Sie belgische Vorfahren haben, stellt nicht nur die niederländische Sprache eine Barriere dar, sondern auch die unterschiedlichen Quellen und das Archivwesen.

Normalerweise schreibe ich auf Niederländisch Artikel über Ahnenforschung in Deutschland. Ausnahmsweise erkläre ich in diesem Artikel auf Deutsch, wie man mit der Ahnenforschung in Belgien anfängt.

Archive

Das wichtigste Archiv für die Ahnenforschung in Belgien ist das Belgisches Staatsarchiv. Es beherbergt nicht nur die Bestände der belgischen Regierung, sondern auch die Bestände der Provinzen sowie verschiedener Städte und Gemeinden. Auch die Bestände der ehemaligen Kolonialregierungen finden sich dort.

Das Belgisches Staatsarchiv ist in mehrere Archive unterteilt. Neben dem Generalstaatsarchiv in Brüssel, das vor allem nationale Regierungsdokumente beherbergt, verfügt jede Provinz über ein oder mehrere Staatsarchive, beispielsweise in Gent oder Hasselt.

Stadt- und Gemeindearchive

Darüber hinaus gibt es verschiedene Stadt- und Gemeindearchive. In Belgien gibt es noch immer eine formale Unterscheidung zwischen Städten und Gemeinden. Die Bestände einer Stadt und ihrer Stadtteile (mit Stadtrecht) werden in einem Stadtarchiv aufbewahrt. Die Bestände einer Gemeinde und ihrer Stadtteile werden selbstverständlich in einem Gemeindearchiv aufbewahrt.

Es gibt jedoch keine Regel, die bestimmt, ob Sie im belgischen Staatsarchiv oder in einem der Stadt- oder Gemeindearchive nach Dokumenten suchen sollten. Sie müssen immer selbst prüfen, ob eine bestimmte Stadt oder Gemeinde sich dafür entschieden hat, ihre Bestände selbst zu verwalten oder sie an das Belgisches Staatsarchiv zu übertragen.

Basisquellen

In Belgien, das damals zur Ersten Französischen Republik gehörte, begann man 1796 mit der burgerlijke stand / état civil (Personenstand). Vor Einführung der Personenstand gab es seit etwa 1600 parochieregisters / registres paroissiaux (Kirchenbücher), die bis heute bestehen. In den vielen Kirchen finden auch heute noch Taufen, Trauungen und Beerdigungen statt.

Neben den Personenstands- und Kirchenbüchern gibt es in Belgien auch bevolkingsregisters / registres de population (sehen sich ähnlich mit den Melderegister). Diese wurden 1847 eingeführt und seither etwa alle zehn Jahre aktualisiert. Vor der Einführung der “Melderegister” gab es bereits sogenannte volkstellingen (Volkszählungen), die jedoch weniger umfassend waren als die “Melderegister” und im Laufe der Zeit nicht aktualisiert wurden.

Digitalisierung und indexierung

Der Fortschritt bei der Digitalisierung und Erschließung von Quellen ist in den Stadt- und Gemeindearchiven sowie in den Provinzialarchiven unterschiedlich. Auf der Website des belgischen Staatsarchivs können Sie die Personenstandsregister und Kirchenbücher digital durchsuchen, die größtenteils bis um 1900 zurückreichen. Für einige Provinzen sind diese Aufzeichnungen und Register bereits weitgehend erschlossen.

Darüber hinaus haben mehrere Stadt- und Gemeindearchive eigene (regionale) Archivdatenbanken eingerichtet. Dort bieten sie häufig ihre Quellen an, in der Regel nur Personenstandsregister, “Melderegister” und Kirchenbücher. Einige Archivdatenbanken gehen darüber hinaus und bieten auch Totenzettel und Todesanzeigen sowie manchmal sogar alte Strafurteile oder notarielle Urkunden an.

Darüber hinaus ermöglicht Ihnen Open Archieven die gleichzeitige Suche nach Ihren Vorfahren in den bereits verfügbaren Indizes mehrerer belgischer Archive. Dies ist nützlich, wenn Sie regions- oder provinzübergreifende Forschung betreiben. Zahlreiche Quellen, darunter auch Basisquellen, finden Sie auch auf FamilySearch. Auch die Website “Database Akten West-Vlaanderen”, die von den Freiwilligen des Staatsarchivs in Brügge betrieben wird, ist eine nützliche Quelle für Indizes, ebenso wie die zahlreichen Quellenbearbeitungen lokaler Geschichtsvereine und genealogischer Vereinigungen.

Websites

Die wichtigsten Websites sind die des belgischen Staatsarchivs sowie der Stadt- und Gemeindearchive. Dort können Sie alle Findbücher und Quellen einsehen und finden zahlreiche Indexe. Für Westflandern steht Ihnen Probat zur Verfügung, für die Region Kempen die Archiefbank Kempen. Für weitere Informationen können Sie auch Open Archieven nutzen.

Fundamentalinformationen zur Ahnenforschung in Belgien finden Sie auch auf Yory, der Website Familiegeschiedenis.be sowie bei Familiekunde Vlaanderen und Géniwal. Darüber hinaus gibt es in Belgien viele lokale Geschichtsvereine und historische Verbände, die ihre Sammlungen teilweise digital der Öffentlichkeit zugänglich machen. Es gibt auch zahlreiche Totenzetteldatenbanken.

Erklärvideo

Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, haben wir zusätzlich ein Erklärvideo zur Ahnenforschung in Belgien für Sie bereitgestellt. Dieses Video soll Ihnen eine solide Grundlage für die eigenständige Ahnenforschung in Belgien vermitteln.

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